Schimmelpilze sind ein natürlicher Teil unserer Umwelt und daher auch in Innenräumen vorhanden. Ein Schimmelpilzwachstum im Innenraum sollte jedoch vermieden werden. Schimmelpilzschäden gehören zu den häufigsten Mängeln in Wohnungen.
Dabei sind die Randbedingungen, die zum Schimmelpilzwachstum führen, relativ klar zu bestimmen:
Die ersten drei Wachstumsvoraussetzungen sind praktisch immer vorhanden. Folglich konzentriert sich der Nachweis der Schimmelpilzschäden auf den Nachweis des Wasserangebotes. Die Feuchtigkeitsquellen stammen zum einen aus der Nutzung (Haustiere, Pflanzen, kochen, waschen…) und zum anderen aus Baumängeln und Bauschäden der Bausubstanz (niedrige Oberflächentemperaturen der Außenwände, aufsteigende Feuchtigkeit, mangelhafte Bauteilanschlüsse…).
Schimmelpilze sind ein Indikator dafür, ob eine Wohnung oberflächennah Feuchtigkeit aufweist. Ihr Auftreten sagt noch nichts über die Ursachen aus. Der Streit darüber, wer an der Entstehung der Schimmelpilze Schuld hat, wird oft sehr emotional geführt. Es gibt aber nur einen Weg zum Erfolg:
Man muss den Ursachen der Oberflächenfeuchtigkeit nachgehen.
Grundvoraussetzung für eine Wohnung ohne Schimmelpilzwachstum ist eine Errichtung des Gebäudes nach dem Stand der Technik. Für die Vermeidung von Schimmelpilzwachstum durch Feuchtigkeitsschäden sind besonders folgende Voraussetzungen erforderlich:
Das können wir gut in einem Termin vor Ort abklären.
Wohnungsheizung und -lüftung sollen angenehme Raumtemperaturen, eine saubere Raumluft und die Regulierung der Luftfeuchtigkeit garantieren. Während das Heizen inzwischen durch Thermostate geregelt wird, muss der Nutzer für die Belüftung der Wohnung selbst aktiv werden.
In bewohnten Räumen entsteht ständig Wasserdampf, der zum Anstieg der Luftfeuchtigkeit führt. Dieser bildet sich durch das Atmen bei Anwesenheit von Personen. Die Bildung wird verstärkt, wenn zusätzliche Wasserdampfquellen hinzukommen wie zum Beispiel Duschen, Baden oder Kochen. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt das Wachstum von Hausstaubmilben und Schimmelpilzsporen. Außerdem wird durch „richtiges Lüften“ Energie eingespart.
Wichtig ist sowohl die Art des Lüftens (Stoßlüftung statt Dauerlüftung), als auch die Dauer. Während bei der Stoßlüftung mittels Durchzug große Luftmengen in kurzer Zeit ausgetauscht werden, wird bei gekippten Fenstern ein Großteil der aufsteigenden Warmluft des Heizkörpers direkt nach außen geführt. Bei dieser Art von Lüftung handelt es sich eher um eine Temperaturregulierung.
Je kälter es draußen ist, desto weniger Feuchtigkeit ist in der Außenluft und desto kürzer kann die Lüftungszeit sein.
Wir können das Nutzerverhalten in einem Ortstermin in der Regel nicht ausreichend abklären. Deshalb zeichnen wir mittels Datenlogger die Temperatur- und Feuchtigkeitskurven über einen längeren Zeitraum auf und werten diese anschließend aus.
Für die Ursachenfindung stehen nicht endlos Zeit und Geld zur Verfügung.
Infektionen durch Schimmelpilze (Mykosen) kommen nur sehr selten vor. Deshalb wird es in der Regel nicht erforderlich sein, die Art des Schimmelpilzes zu bestimmen. Es gibt aber inzwischen einfache und preiswerte Tests, die ein brauchbares Ergebnis liefern.
Die oben beschriebenen Auswertungen gestatten dann die Erarbeitung eines Sanierungskonzeptes. Auch kann die Frage beantwortet werden, wer den Schaden zu verantworten hat.
PDF-Datei: Leitfaden zur Vorbeugung, Erfassung und Sanierung von Schimmelbefall in Gebäuden, Umweltbundesamt (Hrsg.), Stand Nov. 2017